Politischer Martini mit Kurt Beck

Veröffentlicht am 14.11.2018 in Veranstaltungen

von links Nils und Tülay Schmid, Kurt Beck

Am vergangenen Sonntag, pünktlich zum Martinifest hatte Nils Schmid SPD/MdB nach Wolfschlugen eingeladen ...

... ca. 150 Gäste aus dem SPD-Kreisverband Esslingen waren im Saal des Gasthauses Rössle zu verzeichnen. Dazu ein ganz besonderer, nämlich der ehemalige SPD-Vorsitzende und Ministerpräsident von Rheinland-Pfalz Kurt Beck.

Der Gastgeber begrüßte die zahlreichen Zuhörer und führte aus, dass der Politische Martini zu einer Tradition werden solle, da der Namensgeber für das Martinifest, der Heilige Martin von Tours mit seiner Mantelteilung und seine Unterstützung für einen Notleidenden ein Zeichen für Solidarität und Mitmenschlichkeit gesetzt habe.  Dies sei auch Thema der SPD und ihrer Politik.

Kurt Beck, der derzeit Vorsitzender der Friedrich-Ebert-Stiftung ist, ist ebenso als markanter Redner bekannt. Das bewies er auch in seiner Festrede. Er erinnerte an das Ende des 1. Weltkrieges vor 100 Jahren, um dazu aufzurufen, für Frieden, Kooperation und Zusammenhalt in Europa zu werben, bzw. der Warnung vor dem "Spaltpilz", sei es aus den USA oder aus Russland.  Anschließend spannte den Bogen von der ermutigenden Entwicklung, die 1989 begann bis hin zu Populismus und Ausländerhass in unseren Tagen. Ein Einwanderungsgesetz, das die Zuwanderung klar gesetzlich regele und ermögliche, sei dringend notwendig. Angesichts 60 Millionen Menschen auf der Flucht weltweit, müsse aber auch eine solidarische Unterstützung der Herkunftsländer unserer Flüchtlinge stattfinden, sodass der Grund zur Flucht beseitigt wird.

Zum Thema soziale Gerechtigkeit stellte er die Frage, warum im reichen Baden-Württemberg die Kindergartengebühren immer noch nicht abgeschafft seien wie in Rheinland-Pfalz z.B.. Alle Kinder müssten gleiche Startchancen haben, egal aus welchem Elternhaus sie kommen. Um die Vereinbarkeit von Familie und Beruf zu gewährleisten seien nicht nur Ganztageskindergärten von Nöten, sondern auch flächendeckend Ganztagesschulen.

Kurt Beck prangerte aber auch Firmen wie Amazon oder Google an, die Milliarden mit ihren Geschäftsmodellen erwirtschaften, aber auf der anderen Seite praktisch Null Steuern zahlen und ihre MitarbeiterInnen ausnutzen. Deshalb plädierte er auch für einen Mindestlohn von 12 €, damit eine gesichterte Rente ermöglicht wird.

Nach einer abwechslungsreichen und langen Festrede dankte Nils Schmid seinem Parteikollegen und überreichte etwas Besonderes, einen "Esslinger Martiniwein". Anschließend wurde die traditionelle Martinigans serviert, und es gab Zeit zum Treffen mit alten Freunden und für anregende Gespräche.

 

Foto/Text   Jan Münster/Voss