Sommerferienprogramm "Vom Korn zum Brot"

Veröffentlicht am 06.09.2018 in Veranstaltungen

Eine Getreidemühle braucht ganz schön Kraft!

15 Kinder und 4 Erwachsene fuhren mit dem öffentlichen Bus von Bempflingen nach Beuren ...

... mit dem Bus 197 nach Metzingen/Bahnhof, Umsteigen, mit dem Bus 199 weiter nach Beuren/Freilichtmuseum. Man sollte nicht meinen, man käme mit dem ÖPNV nicht ins Freilichtmuseum, einem von 7 in ganz BaWü.

15 Kinder zwischen 7 und 12 Jahren hatten sich auf Einladung des SPD-Ortsvereins im Rahmen des Sommerferienprogramms für die Aktion "Vom Korn zum Brot" im Freilichtmuseum des Landkreises Esslingen angemeldet. Eigentlich 20, aber der Überschaubarkeit wegen konnten wir nur eine kleinereGruppe mitnehmen.

Im Freilichtmuseum erwartete Frau Birgit Schäfer die Gruppe. Sie erklärte den jungen Besuchern das Freilichtmuseum, die verschiedenen Gebäude, die im Freilichtmuseum zu neuem Glanz wieder aufgebaut wurden. Das Ziel der Gruppe war ein Backhaus von 1887.

In dem alten Backhaus stand natürlich kein moderner Elektroherd oder -backofen, sondern ein Steinofen. Dieser musste zunächst einmal mit Holz bestückt werden. Dazu hatte Frau Schäfer bereits dünnere und dickere Äste zu Bündeln zusammen geschnürt, die verschiedene Kinder im Ofen platzieren durften.

Alles wurde natürlich genau von den anderen Kindern beobachtet. Anschließend wurde das Ganze angezündet und bald loderte ein schönes Feuerchen ...

... und der Rauch zog aus dem Schornstein.

Nachdem die Vorbereitungen für das Backen getroffen waren, zog man in eine große Scheune um, in der der Hefeteig vorbereitet wurde. 

Rezept: 500 g Mehl, 250 ml Wasser, 2 Teelöffel Salz, ein halbes Stück Hefe, 80 g Butter

Zunächst einmal ging Frau Schäfer auf Getreide bzw. hier Weizen ein, zeigte Ähren, Körner und dann einen Mühlstein und anschließend eine richtige alte Mühle, an der die Kinder sich dann zu ihrem Weizenmehl zusätzlich Vollkornmehr mahlen konnten. 

 

Dann ging´s ans Werk, auf einem separaten Tisch waren alle Zutaten bereit gestellt. Frau Schäfer erklärte sie, besonders die Funktion der Hefe, und gab Tipps, wie man den Teig fachmännisch mischt und knetet.

Außerdem gab sie Anregungen, was man aus dem Teig alles formen kann. 

Es wurde konzentriert gewerkelt. Wie sie angekündigt hatte, waren nach langem Kneten die Hände der Kinder - zu ihrem Erstaunen - wirklich wieder sauber, ebenso wie ihre Schüsseln.

Als die "Werke" auf Backblechen plaziert waren ...

... machten sich alle auf den Weg zurück zum Backhaus:

Hier zeigte Frau Schäfer den Kindern wie der Backofen mit dem Hudelwisch (nasser Lappen auf einer Metall-"Krücke") gereinigt und etwas abgekühlt wird. Dann wurde die Temperatur geprüft, indem ein Stück Zeitung zerküllt und in den Ofen gesteckt wurde. Nachdem alle auf 100 gezählt hatten, wurde die Tür geöffnet - und der Zeitungsknäul war hellbraun. Ganz gut, wie Frau Schäfer sachkundig feststellte. Solche Farbe würden auch die Backwaren haben.

Dann wurde der Schießer erklärt und die Backbleche (früher ohne metallenen Untersatz, der Teig direkt!) in den Ofen ge-"schossen".

Dann hieß es abwarten. Die Kinder vertrieben sich die Zeit damit, auf einer Wiese Fußball zu spielen, Äpfel aufzulesen oder die Gebäude zu durchstöbern. Frau Schäfer hingegen ließ es sich nicht nehmen, den Backofen zu "bewachen". Nach einer guten halben Stunde wurden dann die Bleche heraus geholt. Alle Backwaren schön hellbraun - wie vorher das Zeitungspapier.

Anschließend wurde in der Scheune aufgeräumt und die Backwerke in den mitgebrachten Leinentaschen verpackt. Bald war es auch Zeit für den Rückweg und den Abmarsch zum Bus.

Frau Schäfer wurde mit einem langen Applaus gedankt, nachdem sie die Kinder für ihren Eifer gelobt hatte.

 

Text / Bilder Voss