SPD-Kreistagsfraktion zu Frauenhäusern im Kreis Esslingen

Veröffentlicht am 22.05.2020 in Allgemein

SPD • Pulverwiesen 11 • 73726 Esslingen a. N.

Lokale Ansätze gegen häusliche Gewalt von Frauen stärken 

 

Die SPD-Kreistagsfraktion beantragt eine stärkere Unterstützung der Frauenhäuser im Landkreis Esslingen. „Die Kontaktsperre und der Rückzug in die Wohnungen darf nicht zur Gewaltfalle für Frauen und Kinder werden“, begründet Solveig Hummel, die sozialpolitische Sprecherin der Fraktion, die Initiative. Frauen und Kinder bräuchten aktuell mehr denn je Möglichkeiten, der Enge und Auslieferung gegen Gewalt zu entfliehen und Rat wie Hilfe zu finden. Darum müsse alles dafür getan werden, dass die bestehenden Hilfesysteme erhalten und gestärkt werden. „Wir unterstützen Ministerin Franziska Giffey bei ihrer Haltung: Die Arbeit der Frauenhäuser ist systemrelevant.“, betont die Esslinger Kreisrätin Solveig Hummel. Daher müsse der Erhalt der Trägervereine der Häuser trotz Einnahmen- und Spendenausfälle, die sich durch den Lockdown ergeben, gewährleistet werden.

Zusätzlich führt die gegenwärtige Situation zu einer besonderen Platznot an Rückzugs- und Schutzräumen. Die regulär ohnehin schon bestehenden Kapazitätsengpässe werden zum Schutz vor einer möglichen Infektion zusätzlich verknappt. Für eine Ausdehnung der zur Verfügung stehenden Wohnungen fehlt es an der finanziellen Leistungsfähigkeit der Vereine vor allem bei Frauen von außerhalb des Landkreises. Die SPD-Kreistagsfraktion begrüße daher die angekündigte Bezuschussung des Landes bei der Anmietung von Ausweichquartieren für Frauen und Kinder. Diese müsse nun auch zeitnah und unbürokratisch bei den Vereinen ankommen.

Bei der Unterstützung für die Zeit der Pandemie allein will es die SPD-Kreistagsfraktion jedoch nicht belassen. „Die Suche nach Wohnraum hat auch über die Corona-Krise hinaus höchste Priorität für die Frauenhäuser. Über die Krisenzeit hinaus ist es daher erforderlich, die Trägervereine bei der Suche nach Wohnungen als Schutz- und Rückzugsraum in Kooperation mit den Kommunen stärker zu unterstützen.“, erklärt Fraktionsvorsitzender Michael Medla die beantragte Sicherstellung einer langfristigen Versorgung der Frauenhäuser mit Wohnraum. Das Bundesinvestitionsprogramm "Gemeinsam gegen Gewalt an Frauen" von Familienministerin Dr. Franziska Giffey setze daher gerade an der richtigen Stelle an. In den Jahren 2020 bis 2023 fördere der Bund mit jährlich 30 Millionen Euro den Aus-, Um- und Neubau sowie die Sanierung von Frauenhäusern und Fachberatungsstellen. Von den insgesamt 120 Millionen Euro für eine bessere Aufstellung der Hilfestrukturen für Frauen müssten auch die Frauenhäuser im Landkreis Esslingen profitieren. Hierbei solle die Verwaltung die Vereine unterstützen.

„Gewalt und Verachtung gegenüber Frauen sind leider noch immer eine Alltagserscheinung, die sich in Zeiten der Enge und des Rückzugs ins Private besonders deutlich und scharf zeigt. Neben den beantragten Förderungen für die Hilfsorganisationen ist vor allem eine stärkere gesellschaftliche Aufklärung und ein Kulturwandel notwendig.“, betont der Nürtinger Kreisrat Michael Medla abschließend. Er begrüßt dazu den jüngst im Fernsehen wie im Internet verbreiteten Beitrag „Männerwelten“, der auf die sexuelle Belästigung von Frauen aufmerksam macht und unterstützt den Aufruf für die vollständige Gleichberechtigung von Frauen #stattblumen, u.a. der stellvertretenden SPD- Frauenvorsitzenden Sally Lisa Starken.

Für Rückfragen stehen Ihnen gerne zur Verfügung:

Michael Medla, Fraktionsvorsitzender (T 0178/9232552 – E-Mail info@michaelmedla.de) Solveig Hummel, Sozialpolitische Sprecherin (E-Mail solveig.hummel@gmx.de)

Weitere Informationen unter www.spd-es.de